Bericht im Bote vom Untersee vom 24.10.2024
Am Samstag gab die Musikgesellschaft Berlingen in der Kirche unter Gergely Lazok ihr Jahresschlusskonzert
(jme) «Make Me Smile» war das Motto des Jahresschlusskonzerts der Musikgesellschaft Berlingen, das am Samstagabend in
der Kirche Berlingen unter der Leitung von Gergely Lazok gegeben wurde. Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Den Anfang macht ein Medley «The Marches of John
Williams» von John Williams (*1932); eine tonale Reise durch
bekannte Stücke seiner Filmmusik unter anderem von «Star
Wars» und «Indiana Jones». Bereits in der Eröffnungsphase des
Konzertes zeigte sich die Stärke der Musikgesellschaft Berlingen. Wunderbar waren die Blech- und Blasinstrumente fein aufeinander abgestimmt und doch kräftig im Einsatz wahrnehmbar. Nach dem fulminanten Anfang des Abends begrüsste die
Musikgesellschaft Berlingen ihr Publikum herzlich mit dem
frommen Wunsch, an diesem speziellen Samstagabend die Zuhörerschaft mit einem Lächeln zu beschenken. Dieser Ouvertüre
folgte Stevie Wonders (*1950) «Superstition» (1973); die Kirche
bebte förmlich durch die funkigen Rhythmen der 70er Jahre.
Der «Soul Bossa Nova» (1962) von Quincy Jones (*1933) löste
den Funk ab und man wurde förmlich aufgefordert nicht still in
der Kirchenbank sitzen zu bleiben. Hier konnte vor allem auch
das Schlagzeug auftrumpfen und beherrschte den wohldosierten
Einsatz der Schlagzeugelemente perfekt. Angeblich brauchte
Quincy Jones lediglich 20 Minuten, um dieses bekannte Stück
zu komponieren.
Mit Witz Informationen vermittelt
Gekonnt sagten immer wieder verschiedene Mitglieder der
Musikgesellschaft Berlingen die Stücke mit Witz und wertvollen
Informationen zur Musik und den Komponierenden an. Neil
Diamond (*1941) überliess in den späten 60er Jahren seine Liedkomposition einer Casting-Gruppe namens «The Monkeys».
Der Song «I’m a Believer» (1966) wurde zum Erfolg, auch an
diesem musikalischen Abend. Nach vielen jazzigen und funkigen Rhythmen folgte ein klassisches Stück für Blaskapelle der
«Rigi-Spatzen». «Ein halbes Jahrhundert» von Very Rickenbacher (*1957) ermunterte das Publikum in der Kirche Berlingen
zum Klatschen. Nach diesem eher fröhlichen Stück folgte ein
Unheimliches: «The Phantom of the Opera» von Andrew Lloyd
Webber (*1948); die Kraft der Blasmusik war bei diesem Stück
besonders klangvoll. Schliesslich folgte «Make me Smile»
(1970) von «Chicago». Aber ein wirkliches Lächeln in den zahlreichen Gesichtern zauberte wohl das Stück des Berner Troubadours Mani Matter (1936–1972) «I han es Zündhölzli azündt»
(1967), das mit einfacher Sprache pointiert eine Alltagssituation
beschreibt. Die Musikgesellschaft Berlingen schaffte es, auch
ohne den bekannten Text, das Motto des Abends auf das Publikum zu übertragen. Es folgten Stücke von «The Les Humphries
Singers» mit Mama Loo (1973) und «Hey Jude»(1968) von den
Beatles.
Zum Schluss gab es frenetischen Applaus und stehende Ovationen. Darum liess sich die Musikgesellschaft nicht lumpen und
beschloss den Abend mit einer reissenden Zugabe durch den
«Radetzkymarsch» (1848) von Johann Strauss Senior (1804–
1849), und ganz weltgewandt klatschte das Publikum in der Kirche Berlingen an diesem wunderbaren musikalischen Abend
ebenso, wie wenn man sich im Neujahrskonzert der Wiener
Philharmoniker befinden würde und dieser Schluss erinnerte an
die grossen Bühnen der Welt.